„Natürliche Antibiotika“ bei Blasenentzündung

Brennen beim Wasserlassen oder häufigem Harndrang ist für Betroffene äußerst unangenehm – besonders, wenn sie immer wieder auftritt. In den meisten Fällen kann man jedoch mit pflanzlichen Mitteln gut gegensteuern.
Blasenentzündung

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Etwa 10% aller Frauen leiden einmal im Jahr an einer Blasenentzündung: Ständiger Harndrang mit kleinen Urinmengen und Brennen beim Wasserlassen zählen zu den häufigsten Beschwerden. Verantwortlich sind dafür meist Darmbakterien, die über die Harnröhre in die Blase aufsteigen. Die gute Nachricht: Wenn es sich um einen unkomplizierten Verlauf ohne Fieber und Blut im Urin handelt (in neun von zehn Fällen), können zahlreiche Heilpflanzen helfen, ohne dass Antibiotika verordnet werden müssen. Ein solcher pflanzlicher Therapieansatz ist vor allem deshalb sinnvoll, weil eine Antibiotika-Einnahme letztlich dazu führen kann, dass die Keime Resistenzen gegen die Wirkstoffe bilden.

Blasenentzündung pflanzlich behandeln

Kresse & Kren – natürliche Antibiotika

Pflanzen wie Brunnenkresse und Kren (Meerrettich) verfügen über eine direkte antibakterielle Wirkung, die sie sogenannten Senfölglykosiden zu verdanken haben. Dabei handelt es sich um Scharfstoffe, die von den Pflanzen zur Abwehr von Schädlingen und Bakterien produziert werden. Das Großartige an ihnen: Das funktioniert auch bei uns Menschen. Sie können die für die Blasenentzündung verantwortlichen Bakterien an der Vermehrung hindern und sogar abtöten. Die Scharfstoffe reichern sich in der Blase an und wirken dort auf natürliche und gut verträgliche Weise. Herausgefunden haben das Forscher der Universität Freiburg. Sie haben in ihren Labortests die natürliche antibakterielle (=keimabtötende) Wirkung gegen viele verschiedene Bakterienarten belegt, auch bei typischen „Problemkeimen“ der Harnwege.

Direkte antibakterielle Wirkung von Brunnenkresse

Direkte antibakterielle Wirkung von Meerrettich

Cranberry gegen das Anhaften der Bakterien

Neben Kresse und Kren bietet die Pflanzenwelt noch mehr Möglichkeiten im Kampf gegen Blasenentzündungen. So etwa die Cranberry, die ebenfalls (indirekt) antibakteriell wirkt. Sie sorgt dafür, dass die Bakterien nicht so leicht an der Blasenwand anhaften können und so leichter über den Urin ausgespült werden. Im Akutfall kann man diese Wirkung auch durch D-Mannose (einen natürlichen Pflanzenzucker) unterstützen.

Cranberry wirkt antibakteriell

Gut zu wissen:
Während Preiselbeeren ein ähnlicher Effekt nachgesagt wird, enthalten Cranberrys deutlich mehr der dafür notwendigen Wirkstoffe (Proanthocyanidine; PAC)

Birkenblätter zum Durchspülen

Schließlich gibt es noch Pflanzen, die die Harnmenge erhöhen und dadurch die Blase ausspülen. Dazu gehören etwa Birkenblätter. Ihre durchspülende Wirkung hat den Vorteil, dass Bakterien die Blase schneller wieder verlassen – das ist sowohl im Akutfall als auch vorbeugend sinnvoll.

Birkenblätter spülen Blase aus

Auch wirksam gegen den „Biofilm“
Ein besonders großer Vorteil der oben genannten Heilpflanzen ist, dass sie auch die Entstehung eines sogenannten „Biofilms“ hemmen. Dabei handelt es sich um eine dünne Schleimschicht, die die Bakterien als Schutz gegen die Immunabwehr des Körpers bzw. auch gegen Antibiotika bilden. Werden sie daran nicht gehindert, kann die Blasenentzündung unter Umständen chronisch werden.

Fazit: Die Vorteile pflanzlicher Mittel bei Blasenentzündungen

Pflanzliche Therapien bieten eine sanfte und natürliche Möglichkeit, Blasenentzündungen zu behandeln. Ihre Wirksamkeit ist inzwischen gut belegt. Viele Pflanzen, wie etwa Meerrettich und Brunnenkresse, haben antibakterielle Eigenschaften, die bei der Linderung von Symptomen einer Blasenentzündung helfen können. Einige Pflanzenarten, wie beispielsweise Cranberry, verhindern das Anhaften der Bakterien an der Blasenschleimhaut. Im Gegensatz zu Antibiotika führen pflanzliche Therapien in der Regel nicht zu Resistenz-Entwicklung bei den Erregern. Ideal sind Kombinationspräparate aus direkt und indirekt antibakteriell wirksamen Pflanzen wie Cranberry, Kresse und Meerrettich sowie harntreibende Pflanzen wie Birkenblättern.

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